A
Abdecktherapie = Okklusionstherapie
(von lat. occludere: verschließen)
Okklusion ist eine Therapieform, bei welcher in der Regel das besser sehende Auge, mit speziellen Augenpflastern abgeklebt wird, um das schlechtere, amblyope Auge zu trainieren; z.B. bei Schielen (Strabismus) oder/und zu spät korrigiertem Brechkraftunterschied der Augen (Anisometropie).
Achromatopsie
Es ist keine Farbwahrnehmung möglich, nur verschiedene Grautöne/Helligkeitsabstufungen;
typische Symptome: Farbenblindheit, Nystagmus (Augenzittern), Lichtempfindlichkeit, geringe Sehschärfe.
Akkommodation
Fähigkeit des Auges sich durch Formveränderung der Linse auf verschiedene Entfernungen einzustellen; Schwierigkeiten/Unlust beim Lesen/Naharbeit, bei Distanzwechsel, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Verschwommensehen können Hinweise auf eine Akkomodationsstörung sein.
Akkomodatives Schielen
Schielen welches durch erhöhten Akkomodationsaufwand entsteht; z.B. durch eine nicht auskorrigierte Weitsichtigkeit (Hyperopie/Hypermetropie).
Albinismus
Erbliche, angeborene Störung durch Mangel an Melanin (Pigment/Farbstoff);
mögliche Symptome: sehr helle, lichtempfindliche Haut, weißblondes Haar, hellblaue bis rötlich
erscheinende Iris (Regenbogenhaut), Lichtempfindlichkeit, Strabismus, Nystagmus (Augenzittern),
reduzierte Sehschärfe (Visus).
Amaurose
Komplette Blindheit des Auges, das vollständige Fehlen von Lichtwahrnehmung.
Amblyopie
Schwachsichtigkeit oder Sehschwäche eines oder beider Augen ohne organische Ursache; z.B. durch Strabismus oder durch nicht korrigierten Brechungsfehler (siehe auch Refraktionsfehler).
Ametropie
Brechungsfehler; z.B. Hyperopie (Weitsichtigkeit), Myopie (Kurzsichtigkeit); Astigmatismus (Stabsichtigkeit).
Aniridie
Nicht oder nur unvollständig ausgebildete Iris (Regenbogenhaut);
Symptome: hohe Blendempfindlichkeit, reduzierte Sehschärfe, Nystagmus (Augenzittern).
Anisokorie
Ungleiche Pupillenweite; kann bis zu 1mm eine Normvariante, aber auch ein Hinweis auf eine neurologische Erkrankung bzw. lokale Ursache sein.
Anisometropie
Brechkraftunterschied der Augen; führt bei deutlichen Unterschieden und zu spät erkannt/auskorrigiert/behandelt zur Amblyopie.
Aphakie
Fehlen der Augenlinse
Asthenopie
Zusammenfassender Begriff für Beschwerden, die durch das Sehen ausgelöst werden und zu unterschiedlichen Missempfindungen unter visueller Belastung führen; z.B. tränende, müde, trockene, gerötete Augen, Kopf-Augenschmerzen, Anstrengung, Verschwommensehen.
Astigmatismus/Hornhautverkrümmung/Stabsichtigkeit
Die Hornhaut ist dabei nicht gleichmäßig (kugelig) geformt, sie ist in einer Ebene stärker gekrümmt als in der anderen. Ein Punkt wird verzogen gesehen. Zylindrische Gläser führen wieder zu einer punktförmigen Abbildung.
Atropien
Augentropfen die eine Lähmung der Akkomodation und eine Pupillenerweiterung bewirken;
z.B. zur genauen Brillenglasbestimmung bei Kindern (wenn schwächere Tropfen nicht ausreichend wirken).
Augenhintergrund /Fundus
Hintere Innenwand des Augapfels (Netzhaut/Retina) mit Sehnervkopf (Papille/blinder Fleck), gelber Fleck (Macula lutea) und Gefäßen.
Augenmuskellähmung/Parese
Funktionsuntüchtigkeit einer oder mehrerer Augenmuskeln aufgrund verschiedener Ursachen/Erkrankungen; führt meist zu Doppeltsehen.
Augenzittern (Nystagmus)
Unwillkürliche, ruckartige (Rucknystagmus) oder pendelnde (Pendelnystagmus) Augenbewegungen, meist horizontal, aber auch vertikal und rotatorisch möglich.
B
Babyschielen
Zeitweiliges Schielen das bis zum 3. Lebensmonat auftreten kann, weil das Zusammenspiel der Augen noch nicht gefestigt ist.
Bagolini Streifentest
Untersuchung mit einer Brille, durch deren Gläser Lichter streifig verzogen wahrgenommen werden; ermöglicht eine Beurteilung der beidäugigen Zusammenarbeit.
Bifokalbrille
Zweistärkenbrille mit Fern-und Nahteil; kommt auch bei Kindern mit akkomodativem Konvergenzexzess oder Akkomodationsschwäche zum Einsatz.
Binokularsehen (beidäugiges Sehen)
Wird in 3 Stufen unterteilt:
1 – Simultansehen = gleichzeitige Wahrnehmung beider Augen
2 – Fusion = Fähigkeit die Bilder beider Augen zu einem Bild zu verschmelzen
3 – Stereosehen/Dreidimensionales Sehen/räumliches Sehen = Tiefenwahrnehmung
Blow-out-Fraktur (Orbitabodenfraktur)
Bruch des Augenhöhlenbodes; häufig durch stumpfe Kontusion verursacht (z.B. durch Faustschlag, Tennisball) und meist verbunden mit Einschränkung der Augenbeweglichkeit und Doppelbildern.
Brechungsfehler s. Hyperopie, Myopie, Astigmatismus
Brown-Syndrom
Meist einseitige Hebereinschränkung, bei der das betroffene Auge zur Nase hin nicht bzw. schlecht gehoben werden kann.
Buphthalmus (Ochsenauge)
Krankhaft vergrößerter Augapfel (Bulbus) im Säuglings- bzw. Kindesalter, der durch einen teils stark erhöhten Augeninnendruck zustande kommt; mögliche Symptome: u. a. Lichtscheu, Augentränen, Blepharospasmus (krampfartiger Lidschluss), Hornhauttrübungen, Kurzsichtigkeit.
C
Cataract/Katarakt (grauer Star)
Trübung der Augenlinse, meist altersbedingt, aber auch angeboren oder erworben; führt bei Säuglingen/Kleinkindern und zu spät erkannt/therapiert, zur bleibenden Sehschwäche bis zur Erblindung.
Cephalgien
Kopfschmerzen
Cogan-Syndrom II /Okulomotorische Apraxie
Angeborene Störung bei der willkürliche, schnelle, horizontale Augenbewegungen nicht gut ausgeführt werden können; betroffene Säuglinge werden oft fälschlicherweise für blind gehalten, weil sie nicht in der Lage sind Gegenstände direkt anzusehen. Erst ab dem ca. 4. Lebensmonat entwickeln/erlernen sie die typischen Kopfschleuderbewegungen, die ihnen eine Fixationsaufnahme ermöglichen.
Cornea/Kornea/Hornhaut
Ist der glasklare, gewölbte, von Tränenflüssigkeit benetzte vordere Anteil des Augapfels, durch den das Licht in das Auge gelangt; hat einen großen Anteil an der Brechkraft des Auges.
Crowding/Trennschwierigkeiten
Eng zusammenstehende Sehzeichen/Buchstaben können nicht getrennt wahrgenommen werden; z.B. bei Ambylopie.
Cyclolat/Cyclopentolat
Augentropfen, die eine Erweiterung der Pupille und eine Lähmung der Akkommodation bewirken; werden zur objektiven, genauen Brillenglasbestimmung bei Kindern eingesetzt.
Cycloplegie
Lähmung der Akkomodation
D
Dekompensierende Phorie
Heterophorie/latentes Schielen, das ztw. zum manifesten Schielen übergeht, da es durch die sensorische und motorische Fusion nicht mehr ausgeglichen werden kann; Beschwerden sind u.a. Doppelbilder, Asthenopie.
Dekompensierte Phorie
Heterophorie, die in manifestes/ständiges Schielen übergegangen ist.
Deprivationsamblyopie
Gestörte Sehentwicklung durch Verhinderung oder Verschlechterung der Abbildung auf der Netzhaut; z.B. bei Cataract, Ptosis (über die Pupille hängendes Augenlid).
Diagnostische Okklusion
Abkleben eines Auges über einen bestimmten Zeitraum bis zu 3 Tagen; zur Diagnostik bei Schielen oder Asthenopie.
Dioptrie
Maßeinheit für die Brechkraft/Refraktion.
Diplopie
Doppelsichtigkeit/Doppelbilder; z.B. bei Augenmuskellähmung, dekompensierender Phorie.
Dissoziierte Vertikaldivergenz/DVD
Wechselhaftes Höhenschielen eines oder beider Augen.
Duane-Syndrom/Retraktionssyndrom
Angeborene Augenbewegungsstörung aufgrund eines nicht ausreichend entwickelten Nervens (Nervus VI); man unterscheidet 3 Formen.
Am häufigsten ist Typ I, mit eingeschränkter Beweglichkeit des betroffenen Auges nach außen und zur Nase hin mit Lidspaltenverengung, Zurückziehen (Retraktion) des Auges und Kopffehlhaltung.
E
Emmetropie
Es liegt keine Fehlsichtigkeit vor. Parallel einfallende Strahlen vereinigen sich zu einer scharfen Abbildung auf der Netzhaut.
Enophthalmus
Zurücksinken des Augapfels in die Augenhöhle durch unterschiedliche Ursachen; z.B. möglich bei Orbitabodenfrakturen.
Epikanthus
Angeborene, sichelförmige Hautfalte am inneren Randwinkel des oberen Augenlides, der ein Innenschielen vortäuschen kann (Pseudostrabismus).
Esophorie/Exophorie
Latentes/verstecktes Innenschielen/Außenschielen.
Esotropie/Exotropie
Permanentes, manifestes Innenschielen/Außenschielen eines Auges.
Exophthalmus
Fehlstellung (Hervortreten) des Augapfels, wobei dieser aus der Augenhöhle hervortritt;
z.B. bei Schilddrüsenerkrankungen.
Exzentrische Fixation
Benutzung einer anderen Netzhautstelle zur Fixation eines Objektes, anstatt der Fovea.
F
Farbsehschwäche
Angeboren oder erworben; beschränkt sich auf verschiedene Anteile des Farbspektrums,
meist Rot/Grün-Schwäche.
Fehlsichtigkeit, s. Ametropie
Fixation
Abbildung des betrachteten Objektes auf der Netzhaut, bei zentraler Fixation in der Fovea.
Fovea
Stelle des schärfsten Sehens, mit der normalerweise Objekte angeschaut werden.
Frühgeborenenretinopathie
Netzhautunreife/Netzhautschädigung bei Frühgeburten; wird in 5 Stadien unterteilt und muss je nach Stadium behandelt werden.
Frühförderung
– Allgemeine Frühförderung:
Begriff für pädagogische und therapeutische Maßnahmen für Kinder mit geistiger/kognitiver
oder seelischer Behinderung, bzw. die davon bedroht sind; oder/und
– Spezielle Frühförderung:
Begriff für Kinder mit Sinnesbehinderung, wie z.B. Sehbehinderung, Blindheit;
Förderung und Beratung durchspeziell ausgebildete Pädagogen.
Frühgeburt
Geburt vor 36. Schwangerschaftswoche
Frühkindliches Schielen/Frühkindliches Schielsyndrom
Innenschielen, welches schon seit den ersten Lebensmonaten besteht, assoziiert mit Symptomen wie u.a. Höhenschielen, Nystagmus, Kopffehlhaltung.
Fundus s. Augenhintergrund
Fusion s. Binokularsehen
G
Gesichtsfeld
Bereich der beim Fixieren eines Objektes und Kopfgeradehaltung noch erfasst werden/ wahrgenommen werden kann.
Gelber Fleck s. Makula
Glaucom/Glaukom/Grüner Star
Augenerkrankung die einen Verlust von Nervenfasern und Schädigung des Sehnerven zur Folge hat, mit charakteristischen Gesichtsfeldausfällen bis hin zur Erblindung. Ein wichtiger Risikofaktor ist ein erhöhter Augeninnendruck.
H
Hemianopsie
Halbseitiger Gesichtsfeldausfall
Heterophorie/Normophorie
Latentes/verstecktes Schielen, welches unter normalen beidäugigen Sehbedingungen beschwerdefrei ausgeglichen werden kann.
Heterotropie
Manifestes/ständiges Schielen eines Auges.
Horner-Syndrom
Angeborene oder erworbene Erkrankung unterschiedlicher Ursachen, durch Schädigung des Sympathikus (Teil des vegetativen Nervensystems); mögliche Augensymptome: enge Pupille, Ptosis, (Pseudo)enophthalmus, Schweißsekretionsstörungen im betroffenen Bereich und falls angeboren häufig auch unterschiedliche Augenfarbe/Iris.
Hornhautverkrümmung s. Astigmatismus
Hydrocephalus/Wasserkopf
Krankhafte Erweiterung der Hirnkammern, wenn Resorption und Produktion des Hirnwassers/Liquor nicht mehr im Gleichgewicht sind und sich der Hirndruck erhöht; z.B. infolge von Entzündungen im Gehirn, Hirnblutungen, Hirnfehlbildungen, knöchernen Fehlbildungen mit verschiedenen neurologischen Ausfallerscheinungen. Bei Säuglingen kommt es, aufgrund der noch unfesten, weichen Schädelknochen, zu vermehrtem Kopfwachstum.
Hyperopie/Hypermetropie/Weitsichtigkeit
Die Weitsichtigkeit ist eine Ametropie, bei der durch einen zu kurzen Augapfel oder seltener durch zu geringe Brechkraft von Linse und Hornhaut das scharfe Bild im Auge hinter der Netzhaut entsteht. Durch verstärkte Akkommodation (= Naheinstellung) wird dies vor allem bei Jugendlichen sehr lange Zeit ausgeglichen. Typische Symptome sind als Folge der Überanstrengung Augen- und Kopfschmerzen sowie rasche Ermüdbarkeit. Auch Schielen kann (besonders bei Kindern) Folge einer Weitsichtigkeit sein. Die Diagnose erfolgt durch augenärztliche Untersuchung. Zur Korrektur eignen sich Brillen mit Plus/Konvexgläsern und Kontaktlinsen. Aus kosmetischen Gründen wird manchmal eine Laserbehandlung oder Operation gewählt, wobei ausdrücklich vor möglichen Komplikationen dieser Behandlungen gewarnt werden muss. Um diese Tatsache zu kompensieren, muss ein nicht korrigiertes weitsichtiges Auge ständig akkommodieren, sich also in seiner Brechkraft anpassen, nicht nur, um Gegenstände in der Nähe, sondern auch, um Gegenstände in der Ferne scharf auf der Netzhaut abzubilden. Die Akkommodation der Linse lässt allerdings mit dem Alter nach, so dass eine Weitsichtigkeit zunächst während der Jugend noch unbemerkt bleiben kann, sich aber mit Fortschreiten des Alters bemerkbar macht.
Hemmung
Der Seheindruck eines Auges wird durch das Gehirn „gehemmt“, damit keine Doppelsichtigkeit entsteht.
Höhenschielen
Abweichen eines Auges nach oben oder unten, kann manifest oder phorisch sein.
Hyperphorie/Hypophorie
Latentes/verstecktes Höhenschielen
Hypertropie/Hypotropie
Manifestes/ständiges Höhenschielen
I
Infantiles Schielen s. Frühkindliches Schielen
Intermittierendes Schielen
Zeitweiliges Schielen
Intraokularlinse (IOL)
Künstliche Augenlinse; wird meist nach Entfernung der eigenen natürlichen Augenlinse eingesetzt,
z.B. bei Cataract.
Iris/Regenbogenhaut
Der farbige Anteil des Auges in dem die Pupille liegt.
Ishihara Farbtafel
Tafeln zur Prüfung des Farbensehens (Rot/Grün).
K
Katarakt s. Cataract
Keratokonus
Ein „Keratokonus“ ist eine mit der Zeit zunehmende Hornhautverdünnung, welche mit einer starken unregelmäßigen Verkrümmung der Hornhaut (irregulärer Astigmatismus) einhergeht. Diese führt zu einer langsam fortschreitenden Verschlechterung des Sehvermögens.
Kolobom/Coloboma (Auge)
Angeborene/erworbene Spaltbildung im Bereich des Auges; z.B. Regenbogenhaut, Linse, Augenlid, Netzhaut,
Aderhaut, mit unterschiedlichen Symptomen, je nach Schädigungsort.
Kongenitaler idiopathischer Nystagmus
Angeborener oder früh im Säuglingsalter erworbener Nystagmus ohne organische Ursache.
Konjunktivitis
Bindehautentzündung
Konvergenz
Gleichsinnige Bewegung beider Augen nach innen, um ein nahes Objekt zu fixieren; ist an die Akkomodation gekoppelt.
Kovergenzexzess
Verstärktes Eindrehen/Einwärtsschielen beim Blick in die Nähe.
Konvergenzinsuffiziens/-schwäche
Mangelnde Fähigkeit zu konvergieren, d.h. beide Augen beim Blick in die Nähe nach innen zu bewegen.
Konvergenzspasmus/Naheinstellungsspasmus
Konvergenz, Akkomodation und Naheinstellungsmiosis schießen über, dadurch kommt es meist zu Verschwommensehen, Innenschielen, Pupillenverengung und Doppelbildern.
Kopfzwangshaltung/-fehlhaltung (durch Augenbewegungsstörungen)
Wird eingenommen um z.B. Doppelbilder zu vermeiden, Nystagmus zu beruhigen, aber auch bei falsch verordnetem Zylinderglas.
Kurzsichtigkeit/Myopie
Ametropie bei der durch einen zu langen Augapfel oder seltener zu starke Brechkraft der optischen Medien, das scharfe Bild vor der Netzhaut abgebildet wird und somit Unscharfsehen i.d. Ferne entsteht. Mit Minus/Konkavgläsern entsprechender Stärke, werden die einfallenden Strahlen auf der Netzhaut vereinigt.
L
Latenter Nystagmus
Nystagmus der nach Abdecken eines Auges auftritt bzw. sich verstärkt.
Latentes Schielen s. Heterophorie
Lähmung/Parese
Unfähigkeit des Auges in eine bestimmte Richtung zu blicken, durch Funktionsuntüchtigkeit eines oder mehrerer Augenmuskeln.
Legasthenie/Lese-Rechtschreibsstörung (LRS)
ausgeprägte Lernstörung (Lesen/Rechtschreiben) bei normaler Intelligenz und Lernbereitschaft.
Linse
Durchsichtiges, klares Organ im Augeninneren, welches durch Akkomodation das Auge auf unterschiedliche Entfernungen einstellt.
Low Vision Rehabitilation
Kommt zum Einsatz bei Patienten mit Sehbehinderung, wenn das Sehen nicht mehr durch z.B. „normale“ Brille, Kontaktlinsen, oder medizinischen Maßnahmen wie Operation verbessert werden kann.
Lähmungsschielen s. Lähmung
M
Makula
Netzhautstelle des schärfsten Sehens.
Manifestes Schielen s. Heterotropie
Marcus-Gunn-Syndrom
Angeborene, fehlgesteuerte Koppelung zwischen Lidheber- und Kaumuskel; fällt auf durch Ptosis und
Lidbewegungen beim z.B. Essen/Kauen, Trinken.
Marfan-Syndrom
Genetisch bedingte Bindegewebserkrankung, die äußerlich u.a. durch überlange Gliedmaßen auffällt; mögliche Augensymptome: Kurzsichtigkeit, Netzhautablösungen, Schlackern und/oder Verrutschen der Augenlinse,
Glaukom, Katarakt, Fehlbildung der Kornea.
Marlow-Verband
Diagnostische Okklusion eines Auges über 3 Tage.
Mikrophthalmus
Krankhaft verkleinerter Augapfel.
Mikrostrabismus
Kleiner Schielwinkel, der meist kosmetisch nicht auffällt und dadurch oft zu spät erkannt wird. Einseitig und unbehandelt führt er zu einer Ambylopie des betroffenen Auges.
Möbius-Syndrom
Angeborene Erkrankung die sich in erster Linie durch beidseitige Lähmung der Gesichtsmuskulatur (Maskengesicht), sowie verschiedene Augenmuskelstörungen bemerkbar macht; Lächeln oder Stirnrunzeln sind nur schwer oder ganz unmöglich.
Motilität
Augenbeweglichkeit
Myopie s. Kurzsichtigkeit
N
Netzhaut/Retina
Mehrschichtige, innere Augenhaut, die das einfallende Licht aufnimmt und an das Gehirn weiterleitet.
Nystagmus s. Augenzittern
O
Okklusion s. Abdecktherapie
Okulomotorische Apraxie s. Cogan-Syndrom
Okluärer Albinsmus
Albinismus der sich auf Augensymptome beschränkt s. Albinismus.
Okulärer Nystagmus/Sensorischer Defektnystagmus
Angeboren oder frühkindlicher Nystagmus aufgrund organischer Ursache z.B. Netzhauterkrankungen, Makulanarben, Albinismus, Katarakt; dadurch stark reduzierte Sehschärfe und oft erhöhte Lichtempfindlichkeit.
Okulomotorische Apraxie s. Cogan Syndrom
Opticus
Sehnerv
Orbitabodenfraktur s. Blow-out-Fraktur
Orthophorie
Vollkommenes Gleichgewicht der äußeren Augenmuskeln, kein Nachweis einer Heterophorie oder Heterotropie.
Orthoptistin/Orthoptist
Speziell ausgebildete medizinische Fachkraft, die Schielerkrankungen und Augenmuskelstörungen gezielt diagnostiziert und behandelt und in der Vorsorge tätig ist. Bereiche wie Low Vision/die Rehabitilation von Patienten mit Gesichtsfeldausfällen gehören ebenfalls zu ihrem Tätigkeitsbereich.
www.orthoptik.de
P
Papille
Sehnervenkopf; Stelle an welcher der Sehnerv das Auge verlässt.
Paralyse
Vollständige Lähmung/Parese
Parese s. Lähmung
Pathophorie
Heterophorie die Beschwerden macht; z.B. Kopf-Augenschmerzen, Verschommensehen, Diplopie.
Pendelnystagmus s. Augenzittern
Phorie s. Heterophorie
Pleoptik
Lehre, Behandlung und aktive Schulung des Einzelauges, zur Verbesserung des Sehvermögens.
Preferential looking
Test zur Bestimmung der Sehfähigkeit bei Säuglingen/Kleinkindern und Patienten die selbst keine Angaben machen können.
Presbyopie
Altersbedingte Akkommodationsschwäche
Prisma
Speziell geschliffenes Glas; z.B. zur Messung des Schielwinkels, oder als Therapie bei Pathophorie durch Verordnung einer Prismenbrille.
Psychogene Sehstörungen
Psychisch überlagerte vermeintliche Sehbeeinträchtigung zur Aufmerksamkeitsgewinnung (mehr oder weniger unbewusst). Im Kindes-Jugendalter oft ausgelöst durch häusliche oder schulische Probleme.
Pseudostrabismus
Scheinbares, nicht nachweisbares Schielen; z.B. durch Epikanthus.
Ptosis
Hängendes Augenlid
Pupille
Natürliche Öffnung in der Mitte der Regenbogenhaut/Iris, durch die Licht in das Innere des Auges trifft; verengt/erweitert sich je nach Lichteinfall.
R
Refraktion
Fehlsichtigkeit = Brechungsfehler
Reha-Sehtraining
Kompensationstraining, bei Patienten mit Gesichtsfelddefekten nach erworbenen Hirnläsionen z.B. Schlaganfall, Hirnblutungen/Tumore und degenerativen Erkrankungen.
Retina s. Netzhaut
Retinoblastom
Häufiger, bösartiger Augentumor im Kindesalter, der aus unreifen Zellen der Netzhaut entsteht;
mögliche Symptome: weißes Aufleuchten der Pupille (Leukokorie) z.B. beim Fotografieren,
weiß-gelbliche Verfärbung der Pupille, Schielen, Sehverschlechterung, Rötung, Schwellung,
Erweiterung der Pupille.
Retraktionssyndrom s. Duane-Syndrome
Rucknystagmus s. Augenzittern
S
School Girl Syndrom
Psychisch überlagerte vermeintliche Sehbeeinträchtigung zur Aufmerksamkeitsgewinnung.
Screening/Siebtest
Augenscreening im Kindesalter; dient der Vorsorge um z.B. Sehschwächen, Schielen und Refraktionsanomalien rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Sehbehinderung
Eine stark reduzierte Sehschärfe des besser sehenden Auges (ab 30% Sehvermögen), welches durch Brille/Kontaktlinse nicht weiter zu verbessern ist.
Sehschärfe s. Sehschärfe
Sehschwäche s. Ambylopie
Skiaskopie
Objektive Bestimmung der Brechkraft des Auges.
Skotom
Gesichtsfelddefekt unterschiedlicher Ursache. Die visuelle Wahrnehmung/das Sehen ist in diesem Bereich teilweise oder komplett herabgesetzt.
Spasmus nutans
Nystagmus der zwischen dem 4.-und 12. Lebensmonat sporadisch auftritt, oft mit Kopfwackeln und Kopfzwangshaltung; bildet sich meist innerhalb 1-2 Jahre zurück.
Stabsichtigkeit s. Astigmatismus
Stereosehen s. Binokularsehen
Stilling-Türk-Duane-Syndrom s. Duane-Syndrom
Strabismus/Schielen
Abweichen eines Auges vom Fixierobjekt.
Suppression/Suppressionsamblyopie
vom Gehirn gesteuertes „Ausblenden“ eines Seheindruckes zur Vermeidung von Doppelbildern;
führt, wenn einseitig, zur Suppressionsamblyopie.
T
Trennschwierigkeiten s. Crowding
V
Visus/Sehschärfe (Fern- /Nahvisus)
Sehfähigkeit, subjektiv
W
Weitsichtigkeit s. Hyperopie
Winkelfehlsichtigkeit
Von den Optikern geprägter Begriff nach einer speziellen und umstrittenen Meß-und Korrektionsmethode, bezeichnet latentes Schielen.
Z
Zyklolat s. Cyclolat
Zykloplegie s. Cycloplegie
Zylinderglas
Brillenglas zum Ausgleich eines Astigmatismus.